Pressemitteilung
Intertainment setzt auch Imperial Bank auf
Beschuldigten-Liste im
75-Millionen-Dollar-Betrugsverfahren gegen Franchise Pictures
Ismaning b. München/Los Angeles, 21.02.2001 - Die
Intertainment Licensing GmbH erweiterte ihre Klage dahin gehend,
dass sie die Imperial Bank mit Sitz in Inglewood, USA, als
Beklagte einbezog. Intertainment hatte im vergangenen Dezember
Franchise Pictures Inc., deren Vorsitzenden Elie Samaha und deren
Präsidenten Andrew Stevens wegen betrügerisch überhöhter
Filmbudgets verklagt.
Im Rahmen eines über mehrere Jahre laufenden Filmvertrags hatte
sich Intertainment bereit erklärt, die europäischen Rechte für
mindestens 60 Franchise-Filme über einen Zeitraum von fünf
Jahren zu erwerben als Gegenleistung für die Zahlung eines
Betrages an Franchise. Dieser entspricht 47 Prozent der tatsächlichen
Produktionskosten für jeden Film. Diese Zahl wird als "Bonded
Budget" des Films bezeichnet. Gemäß der erweiterten Klage
jedoch "gab Franchise gegenüber Intertainment betrügerische
Budgets an, die um Millionen oder gar Zigmillionen Dollar überhöht
waren. In einem Fall belief sich das betrügerische Budget, das
Intertainment angegeben wurde, auf mehr als das Doppelte der tatsächlichen
Produktionskosten des Films."
In der Klage heißt es, "obgleich Intertainment sich bereit
erklärt hatte, nur 47% der erforderlichen Produktionskosten für
jeden Film zu zahlen, .... wurde Intertainment in betrügerischer
Absicht dazu gebracht, einen wesentlich höheren Prozentsatz je
Film zu tragen."
Insgesamt bedeuteten die durch Franchise überhöhten Budgets für
Intertainment "zusätzliche Ausgaben von 75 Millionen
Dollar" an "betrügerisch erhöhten" Lizenzgebühren
für eine Staffel von 26 Spielfilmen, so die Klage weiter.
In der erweiterten Klage wird die Imperial Bank beschuldigt, dass
sie gewusst habe "dass die Budgets in betrügerischer
Absicht aufgebläht waren". Die Bank trat als Darlehensgeber
für die Produktion der meisten Filme von Franchise auf, die
diese gemäß ihrem Vertrag mit Intertainment produzierte. Tatsächlich,
so die Klage weiter, "gestattete Imperial Franchise aktiv
die Beteiligung an dem Betrugsplan, verschleierte den Betrugsplan
gegenüber Intertainment, und in mindestens zwei Fällen
unterzeichnete sie überhöhte Budgets, wohl wissend dass diese
Budgets dazu dienten, Intertainment zu hintergehen".
Mit Blick auf den Grund für die Beteiligung der Bank "an
diesem Betrugsplan", hieß es in der Klage: Die überhöhten
Lizenzgebühren dienten dazu, "das Risiko bei jedem
Darlehen" zu verringern, das Imperial an Franchise vergab.
In der Klageschrift werden Beispiele für überhöhte Budgets
aufgeführt. Dazu gehören zehn der 26 Spielfilme im Rahmen des
Vertrags zwischen Intertainment und Franchise - unter anderem
auch "Art of War", "Battlefield Earth",
"Get Carter", "The Pledge", "3000 Miles
to Graceland" und "The Whole Nine Yards". Gemäß
der geänderten Klage belief sich die "kumulative betrügerische
(Budget)-Überhöhung" von Franchise allein bei diesen zehn
Filmen auf "zwischen 119 Millionen Dollar und 124 Millionen
Dollar".
In der geänderten Klage heißt es auch, Imperials Beziehungen zu
Franchise erlaubten es ihr, "eine wesentliches Geschäft"
als Filmfinanzierer "zu begründen". Ausgehend von dem
Hinweis, dass "Franchise fast 60% des Gesamtgeschäfts für
den Filmfinanzierungsbereich bei Imperial 1999 ausmachte",
wird angeführt, der Vorsitzende von Franchise, Samaha, sei
"sowohl im Text als auch mit einem ganzseitigen Foto im
Jahresbericht für das Mutterunternehmen von Imperial, Imperial
Bancorp., dargestellt."
Darüber hinaus, so die Klage weiter, habe "Imperial zusätzlich
von den betrügerisch überhöhten Lizenzgebühren durch das
Erheben einer ungewöhnlich hohen Finanzierungsgebühr
profitiert. Intertainment glaubt, dass diese ungewöhnlich hohen
Finanzierungsgebühren eine Zahlung an Imperial für ihre aktive
Teilnahme an diesem Betrugsplan darstellten".
Intertainment Licensing GmbH ist eine Tochter der Intertainment
AG, Ismaning b. München, die am Neuen Markt in Frankfurt notiert
ist.
Für weitere Informationen:
wordstatt GmbH
Dagmar Metzger
Tel.: 089/357 75 79-0